Auf dem Weg zur Arbeit, in den Wald, zur Schule, Uni oder zum Hobby: Meist hat man heutzutage einen Rucksack dabei mit allerlei nützlichem und auch Überflüssigem. Woher stammt denn eigentlich die Idee, sich seine Siebensachen auf den Rücken zu binden?
Schon Ötzi hatte eine Art Rucksack
Beim berühmten Steinzeitmenschen, der vor über 5.000 Jahren am Tisenjoch in den Ötztaler Alpen verstarb und dort 1991 als Gletschermumie gefunden wurde, fand man auch ein erstes Zeugnis für einen Rucksack, der wohl etwa so wie nebenstehende Rekonstruktion aussah. Ötzi war wohl nicht der Erfinder des Rucksacks, aber er zeigt, dass bereits vor 5.000 Jahren Menschen auf dem Rücken Ihr Hab und Gut transportiert haben. Ötzis Verwandte und Freunde waren wie er Jäger und Sammler. Ihre Wege waren weit, und sie hatten alles dabei, was ihnen beim Überleben in der Wildnis half: Werkzeug, Heilpflanzen, Feuer, Nahrung. Ötzis einfache Rückentrage aus Haselholz bestand wohl aus einem gebogenen Stab, dessen Enden eingekerbt und mit einem Brett verbunden waren – also einer ganz ursprünglichen „Kraxe“, an der alles mögliche befestigt werden konnte. Man fand Spuren von kreuzweise geschnürten Bastseilen, die zusammen mit dem Holz dieses Gestell ergaben.
Vom Lederbeutel zum Tornister
Insbesondere die ersten Armeen aus Söldnern und Landsknechten mussten neben Ihrer Waffe und Rüstungsteilen auch allerlei Dinge mitführen, die in einem Heerlager gebraucht wurden. So entwickelte sich schließlich der militärisch genutzte Tornister aus den ursprünglichen Lederbeuteln. Beim Tornister wird eine Fell- oder Stoffbespannung über einen rechteckigen Holz- oder mittlerweile Kunststoffrahmen genäht. Bis in die jüngere Vergangenheit wurde der Tornister im Volksmund aufgrund seiner Fellbespannung auch als „Affe“ bezeichnet.