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Wie entsteht gefährlicher Glanzruß im Kamin?

Glanzruß, auch als Hartruß bezeichnet, ist eine teerähnlich glänzende, harzige Ablagerung, die beim Abkühlen an Volumen zunimmt. Er setzt sich im Inneren des Ofens und Schornsteins ab. Glanzruß besteht aus kondensierten Holzgasen, Wasser und Schwebstoffen. Er ist ist entzündbar und kann zum Schornsteinbrand führen. Beim Brand sind Höchsttemperaturen von 1500° C möglich.

Wie entsteht Glanzruß?

Ursache der unvollständigen Verbrennung, die zu Glanzruß führt, ist meist ein zu hoher Feuchtigkeitsgehalt des Brennstoffes, bei Holz also mehr als 20 % Restfeuchte. Deshalb ist es wichtig, Holz immer gut zu trocknen! Weitere Ursache kann ein Defekt des Ofens, beispielsweise ein Fehler in der Rücklaufanhebung (sofern vorhanden), oder eine zu geringe Verbrennungsluftzufuhr oder eine Ascheablagerungen im und vor dem Ofenrohr, was den Zug des Ofens behindert, sein. Auch ein für die Feuerstätte zu großer Querschnitt des Schornsteins kann zu unvollständiger Verbrennung führen. Bei niedrigen Verbrennungstemperaturen kann zunächst „Schmierruß“ im Schornstein kondensieren, der sich später bei höheren Abgastemperaturen in Glanzruß umwandelt.

Warum die unvollständige Verbrennung so gefährlich ist

Durch Verbrennen von zu nassem Holz brennt das Holz ungünstig ab und verursacht auch hohe Belastungen durch Rauch und Stickoxide. Im Zuge des unvollständigen Abbrands entstehen außerdem gesundheitsschädliche Kohlenmonoxid- und Kohlenwasserstoff-Emissionen. 


Glanzruß als Auslöser von Schornsteinbränden

Bei starken Ablagerungen besteht die Möglichkeit eines sogenannten Schornsteinbrands, der im schlimmsten Fall das Haus zerstört und Leben kosten kann. Dieser setzt sich vor allem, wie der Name schon sagt, im Schornstein ab und kann sich bei erneuter Hitzeeinwirkung durch Verfeuerung entzünden. Solche Brände, die Temperaturen von 1500°C erreichen, belasten Kamin und Schornstein stark – bis zur kompletten Zerstörung. 

Glanzruß vorbeugen

Einer starken Ablagerung von Glanzruß kann vorgebeugt werden, indem man wenige präventive Vorsichtsmaßnahmen beachtet:

  1. Beim Heizen ist es wichtig, nur Holz zu verwenden, das einen maximalen Wassergehalt von 20% aufweist. Gespalten sollte erntefrisches Holz, je nach Holzart und Lagerort, 9 Monate bis 2 Jahre trocknen. Weichhölzer wie die Fichte sind generell schneller ofentrocken als Harthölzer. Übrigens: Mit einem Holzfeuchtemessgerät kann der Feuchtegehalt sicher bestimmt werden.
  2. Zünden Sie Ihren Kaminofen "Österreichisch" an! 
  3. Die optimale Sauerstoffzufuhr ist ein wichtiger Faktor für eine effiziente Verbrennung des Holzes und beugt schädliche Ablagerungen vor. Lassen Sie sich von ihrem Schornsteinfeger beraten und lesen Sie dazu in der Bedienungsanleitung Ihres Kaminofens nach!
  4. Der Schornsteinfeger kommt ein- bis zweimal im Jahr zum Kehren. Er kontrolliert und reinigt bei leichten Rußverschmutzungen die Heizanlage und den Schornstein.

Sollte sich bereits eine gewisse Menge Glanzruß abgelagert haben, gibt es die Möglichkeit, die Verschmutzungen kontrolliert abbrennen zu lassen oder mechanisch zu entfernen. Wenden Sie sich dafür an Ihren Kaminkehrer.

Das A und O für eine saubere Verbrennung – ofentrockenes Holz

Die Entstehung von Glanzruß kann also durch verantwortungsbewusstes und sachgemäßes Heizen sowie regelmäßige Kontrollen vermieden werden. Hierbei ist es besonders wichtig, nur ofentrockene Brennmaterialien zum Verfeuern zu verwenden. Das kann jeder auch selbst schnell und einfach mit einem Holzfeuchtemessgerät an seinem Brennholz kontrollieren! So bleibt das Heizen mit Holz eine sichere Sache. Holzfeuchtemessgeräte gibt es übrigens bei unserem Partner Forstbedarf Grube.


Bilder von unsplash, Wikipedia und TimberTom

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