In der aktuellen Debatte um Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG) zur Nutzung von Holzpellets, Holzhackschnitzel oder Scheitholz ist Bewegung gekommen. Trotzdem muss mehr Druck gemacht werden, wenn wir weiterhin eine sinnvolle Nutzung von Biomasse zur Wärmeerzeugung erhalten wollen.
Unterstützen Sie deshalb die offizielle Petition an den Deutschen Bundestag:
https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2023/_05/_04/Petition_150229.html
Es eilt! Bis zum 20.06.2023 müssen 50.000 Unterschriften dazukommen, damit die Petition angenommen wird.
Hier die Fakten:
Nachhaltige Forstwirtschaft
In Zeiten des Klimawandels und der zunehmenden Bedrohung unserer Wälder ist eine nachhaltige Forstwirtschaft von größter Bedeutung. Unser Wald ist Kulturlandschaft, kein “Urwald”. Er ist als Wirtschaftswald von zentraler Bedeutung für die Produktion des natürlichen, nachwachsenden Rohstoffes “Holz”, der auf vielfältige Weise genutzt wird. Das Wachstum des Holzes entzieht der Atmosphäre Kohlendioxid, und nur wenn das Holz dann für langfristige Güter verwendet wird, ist diese CO2-Senke auch dauerhaft, siehe hier: Die vielen Aufgaben des Waldes.
Bei der Ernte von Holz fallen neben Sägerundholz, das für die Bauwirtschaft und die Möbelproduktion gebraucht wird und somit langfristig CO2 bindet, auch weitere Sortimente an, die kurzfristig CO2 binden. Beispiele sind Brennholz oder auch Faserholz für die Papier- und Zellstoffindustrie. Bleibt hierfür normalerweise genutztes Kronenholz und schwaches Holz aus Erstdurchforstungen einfach im Wald, wird es ohne Nutzung zersetzt und das darin gebundene CO2 ohne Mehrwert einfach wieder freigesetzt.
Jungdurchforstung: Eine Investition in die Zukunft der Wälder
Die Jungdurchforstung ist eine bewusste Maßnahme, bei der junge Bäume in einem Waldbestand selektiv entfernt werden, um Raum und Ressourcen, für das Wachstum der verbleibenden Bäume zu schaffen. Durch diese gezielte Auslichtung werden die verbleibenden Bäume gestärkt und können besser wachsen und sich entwickeln. Dies trägt zur Gesundheit und Vitalität des Waldes bei, indem es Platz für mehr Sonnenlicht, Wasser und Nährstoffe schafft. Die Jungdurchforstung ermöglicht es auch, die Artenvielfalt zu fördern und die Widerstandsfähigkeit des Waldes gegenüber Schädlingen, Krankheiten und Extremwetterereignissen zu erhöhen. Gleichzeitig fällt bei dieser Maßnahme schwaches Holz an, das noch nicht als Bau- oder Industrieholz genutzt werden kann und durch die Nutzung als Energieholz sinnvoll verbraucht wird.
Erneuerbare Energiequelle
Holzheizungen nutzen organische Materialien wie Holzpellets, Holzhackschnitzel oder Scheitholz als Brennstoff. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen sind diese Materialien also erneuerbar und tragen nicht zur Ausbeutung begrenzter Ressourcen bei. Durch die Verbrennung von Holz wird Kohlendioxid freigesetzt, aber dieses CO2 wurde zuvor von den Bäumen aus der Atmosphäre aufgenommen. Es handelt sich also um einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf, der zu einer weitgehend neutralen CO2-Bilanz führt. Übrigens: Selbst die Nutzung einer Wärmepumpe ist mit dem aktuellen Strommix in Deutschland nicht CO2-neutral. 2023 beträgt der Anteil an fossilen Energieträgern hierzulande immer noch knapp 30%!
Flexibilität und regionale Unabhängigkeit
Holzheizungen bieten eine gewisse Flexibilität bei der Auswahl des Holzes. Sie können mit verschiedenen Baumarten betrieben werden, je nach Verfügbarkeit und regionalen Gegebenheiten. In Nadelholzrevieren wird eben hauptsächlich Nadelholz genutzt, in Laubwaldgebieten ist dagegen Laubholz wie Buche oder Esche gefragt. Die Nutzung von lokalen Ressourcen trägt zur regionalen Unabhängigkeit bei und reduziert den Bedarf an langen Transportwegen. Dies wiederum verringert den Energieaufwand und die damit verbundenen Emissionen im Zusammenhang mit dem Brennstofftransport.
Klimaschonend und emissionsarm
Moderne Holzheizungen sind technologisch fortgeschritten und erreichen hohe Wirkungsgrade. Sie können effizient arbeiten und dabei den Ausstoß von Schadstoffen minimieren. Durch den Einsatz von Filtern und fortschrittlichen Verbrennungstechnologien werden Partikel- und Schadstoffemissionen deutlich reduziert. Dies führt zu einer geringeren Luftverschmutzung und verbesserten Luftqualität, insbesondere im Vergleich zu älteren Heizsystemen, die auf fossilen Brennstoffen basieren.
Förderung der Land- und Forstwirtschaft
Die Nutzung von Holzheizungen unterstützt die Land- und Forstwirtschaft. Sie schafft eine zusätzliche Nachfrage nach nachhaltig produziertem Holz und landwirtschaftlichen Reststoffen. Dies kann dazu beitragen, land- und forstwirtschaftliche Betriebe zu stärken und neue Einkommensquellen zu erschließen. Ein zentraler Grundsatz des Wirtschaftswaldes ist die nachhaltige Bewirtschaftung. Dies bedeutet, dass nur soviel Holz geerntet wird, wie durch das natürliche Wachstum des Waldes wieder aufgefüllt werden kann. Nachhaltige Forstwirtschaftsstandards, wie z. B. Zertifizierungen nach FSC oder PEFC, stellen sicher, dass der Wirtschaftswald umweltverträglich bewirtschaftet wird und ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte berücksichtigt werden. Durch eine verantwortungsvolle Bewirtschaftung wird die Regenerationsfähigkeit des Waldes erhalten und langfristig gewährleistet.
Fazit
Nur die Nutzung unseres Waldes als Wirtschaftswald sorgt für dessen Erhalt und die Funktion als CO2-Senke. Deutschland ist Kulturlandschaft - der Wald ist gleichzeitig Naherholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor. Wird Energieholz nicht mehr genutzt, verpufft dessen möglicher Anteil am Klimaschutz und am wirtschaftlichen Ertrag des Waldes im Nichts. Deshalb muss in der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz diese fortschrittliche, klimaschonende Heizart erhalten bleiben und sogar ausgebaut und gefördert werden.