Die richtige Lagerung ist ausschlaggebend für die Trocknung und somit die optimale Leistung von Brennholz im Ofen oder Kamin. Wer zu feuchtes Holz verbrennt, bekommt nicht nur eine geringere Brennleistung, sondern schadet damit auch der Umwelt (durch umweltschädliche Gase und Feinstaub) sowie seinem Kamin (durch Versottung und Glanzruß). Insofern ist es wichtig, den Feuchtigkeitsgehalt von frisch geschlagenem Holz von 40-60% Restfeuchte auf ca. 20% zu reduzieren.
Wir haben 5 Tipps rund ums Trocknen und Lagern von Brennholz:
1. Hauswand ist besser als Garage oder Keller
Es ist wichtig, dass das Brennholz gut belüftet wird. Im Keller und in der Garage droht das Holz aufgrund der hohen Feuchtigkeit und zu wenig Luftzirkulation zu schimmeln. Sehr gut lässt sich Holz an der frischen Luft trocknen. Die Hauswand bietet sich dazu an, idealerweise die wetterabgewandte Seite des Hauses, oder die Südseite. Zu beachten ist, dass zwischen dem Holz und der Hauswand ungefähr eine Handbreite Abstand bleibt, damit die Luft zirkulieren kann.
2. Keine Plastikplane als Abdeckung verwenden
In den Sommermonaten trocknet das Holz ohne Abdeckung am besten. Ab September sollte das Brennholz abgedeckt werden, um es vor Regen und Schnee zu schützen. Verwenden Sie dazu keine Plastikplane, da sich darunter sonst Feuchtigkeit staut und auch hier Schimmelgefahr droht. Ein kleines Überdach, welches das Holz vor Niederschlag schützt, ist die empfehlenswerte Alternative. Hier erfahrt Ihr, wie Ihr ein Holzunterstand selber bauen könnt.
3. Beim Stapeln auf genügend Zwischenräume achten
Gute Voraussetzungen für die optimale Trocknung kann man (im wahrsten Sinn des Wortes) schon beim Stapeln legen! Brennholz locker stapeln, damit Luft überall hingelangen kann. Um die Trocknung zu unterstützen, sollte das Brennholz für das Lagern schon in ofengerechte Scheite gespalten werden. Bei größeren ungespalteten Stücken kann die Feuchtigkeit schwieriger entweichen. Faustregel: "Ofenscheite sollten durch ein Dreieck, gebildet aus den Daumen und Zeigefingern beider Hände, durchpassen." Im Blog schreiben wir, warum Holz stockt.
4. Keinen Bodenkontakt zulassen
Die Feuchtigkeit kommt von unten - daher darf das Holz beim Lagern keinen Kontakt zum Erdboden haben. Ansonsten fault das Holz langsam von unten nach oben. Unser Tipp: stapelt die Holzscheite auf Euro-Paletten oder zumindest über quer gelegte Hölzer wie im nebenstehenden Bild.
5. Nicht überlagern
Verschiedene Holzarten benötigen unterschiedlich lange zum trocknen - Laubholz kann bis zu drei Jahre benötigen, während Nadelholz schon nach einem Jahr in der Regel reif für den Ofen ist. Entscheidend ist die Durchlüftung und die Temperatur. Wird das Holz zu lange im Freien gelagert, verringert sich irgendwann die Heizleistung - Schätzungsweise um 3%, wenn man das Holz 5 Jahre überlagert. Zudem nisten sich Käfer etc. ein. Am Gewicht und an Rissen im Holz kann man erkennen, ob der richtige Trocknungsgrad erreicht ist. Fehlt einem in dieser Hinsicht die Erfahrung, kann ein Holzfeuchtemessgerät Abhilfe leisten, die es mittlerweile bereits sehr günstig zu Kaufen gibt. Hier werden gängige Holzfeuchtemessgeräte getestet.
Fazit - Auf die Durchlüftung kommt es an!
Eine ausreichende Durchlüftung ist das A und O bei der Lagerung von Brennholz. Beachtet man ein paar einfache Tipps und Tricks, um diese zu gewährleisten, vermeidet man böse Überraschungen wie Schimmelbefall oder Käfer im Holz.