Als ob die Forstwirtschaft nicht schon genug Probleme hätte: Nach Dürre, Stürmen von Wiebke über Lothar bis Kyrill und Friederike, dazu jeweils massiven Borkenkäferbelastungen, setzt jetzt die Corona-Krise den Wäldern zu. Auch die Forstwirtschaft ist global, es fehlen aktuell Abnehmer und Arbeiter. Einziger (sarkastischer) Lichtblick: Das Holz für Toilettenpapier wird nicht knapp.
Corona trifft auf Forstwirtschaft im Krisenmodus
Der Wald ist nicht erst seit kurzem in einer besonders prekären Lage. Mancherorts sind Schäden von Orkan Wiebke vor über 30 Jahren noch immer zu sehen. Es folgten weitere Stürme, einer schlimmer als der andere. In den vergangenen zwei Jahren standen dann Dürreschäden durch fehlenden Niederschlag sowie der Borkenkäfer, beides mit immensen Schadvolumen, im Vordergrund. Durch Corona fehlen jetzt im Forst die Arbeiter aus osteuropäischen Ländern, die das Holz aus dem Wald holen, damit der Borkenkäfer nicht ungebremst ausfliegt. Bis Anfang April wäre dafür die Zeit gewesen. Dabei lohnt es sich nicht einmal mehr finanziell, Holz zu schlagen: Die Sägewerke sind voll bis obenhin. Das Überangebot an Fichtenrundholz ging zuletzt oft containerschiffweise zum Dumpingpreis nach China. Die Probleme im Lkw-Verkehr bezüglich der Ladungssicherung von Rundholz in Überseecontainern sind zwar seit November gelöst, aber es gibt in den Häfen von Hamburg und Rotterdam derzeit kaum noch Frachtschiffe nach Fernost. So fällt dieser Markt weg, der wenigstens noch einen gewissen Holzabsatz ermöglichte. In vielen Häfen in China werden wegen Quarantänemaßnahmen oder aufgrund des krankheitsbedingten Ausfalls zahlreicher Mitarbeiter auch kaum Container entladen.
Privatwaldbesitzer am Rande der Leistungsfähigkeit
Private Forstbetriebe kommen vielerorts an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit. Liquide Mittel fehlen teilweise, um personal- und materialintensiv aufzuforsten. Natürlich kann man auf Naturverjüngung kahler Waldflächen hoffen, aber das klappt nicht an jedem Standort. Der Waldumbau mit klimaangepassten Zukunftsbäumen kann so auch nicht gelingen. Wichtig sind jetzt Hilfen aus der Politik, die über bloße Lippenbekenntnisse und Augenwischerei wie beispielsweise der „Bauernmilliarde“ hinausgehen. Bei einem eher kühlen, regnerischen Sommer hat der Wald eine Chance auf Erholung. Aber wer weiß, was das Wetter macht?
Produktionsrückgang kommt im Rohstoffsektor an
Durch die sinkenden Produktionszahlen werden zwangsläufig weniger Rohstoffe gebraucht, und damit auch weniger Holz. Die Sägewerke gehen dazu über, ihren vorhandenen Holzvorrat zu verarbeiten, bevor sie dann nach Bedarf neues Holz erwerben. Durch den Rückgang der Produktion einzelner Produktgruppen wie beispielsweise Schnittholz fallen auch weniger der Koppelprodukte wie Hackschnitzel oder Sägespäne an, die etwa zu Holzpellets verarbeitet werden. Auch dieser Zusammenhang sorgt für einen Rückgang der Vermarktungszahlen.
Lichtblick Brennholzmarkt
Im Brennholzhandel ist aktuell ein vergleichsweise hoher Umsatz zu verzeichnen. Selbstwerber haben mehr Zeit zur Aufarbeitung von Brennholz und beziehen mehr Brennholzpolter als sonst im Frühjahr. Aber auch Brennholzhändler mit fertigem, also gesägtem, gespaltenem und getrocknetem Brennholz, erleben eine höhere Nachfrage als saisonal üblich wäre und kaufen ihrerseits verstärkt Polterholz, um ihre Trocknungslager wieder zu füllen. Mit dem Ende der Heizperiode wäre normalerweise ein deutlicher Umsatzrückgang verbunden. Aktuell aber füllen viele Ofenbesitzer ihre Brennholzvorräte auf, auch aus einer gewissen Verunsicherung und Zukunftsangst heraus. Der Online-Verkauf von Brennholzpoltern auf TimberTom bietet dabei Waldbesitzern und Förstern auf der einen sowie Brennholzkunden auf der anderen Seite die größtmögliche Sicherheit: Polter werden online ausgesucht, per Überweisung bezahlt und nach Zusendung eines Abholscheines selbst aus dem Wald abgeholt. So kann der Kauf komplett ohne persönlichen Kontakt abgewickelt werden.
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