Heizen, Kosten, Scheitholz

Heizen mit Scheitholz – „lohnt“ sich das überhaupt?


Ursprünglich Heizen

Neben dem zentralen Heizen mit Gas, Öl oder Holzpellets erlebt die ursprüngliche Art des Heizens mit Scheitholz seit geraumer Zeit eine Art Renaissance. Die einen heizen dabei das ganze Haus oder die komplette Wohnung, bei anderen sorgt der Kamin- oder Kachelofen in den Übergangszeiten genau dann für wohlige Wärme, wenn sie abends oder morgens gebraucht wird – oder auch an einem kalten Winterabend, an dem Freunde zu Besuch sind und neben Wärme auch Gemütlichkeit gefragt ist.

Feuer ist Gemütlichkeit

Feuer spendet Emotionen, archaische Wärme. Die Seele kommt zur Ruhe. Der Holzgeruch entführt den vom Büro gestressten Geist in endlose skandinavische Wälder. Jedes Holzscheit ist ein kleines Stück Natur. Auch wenn aufgrund des hohen Gemütlichkeitswertes eines befeuerten Kaminofens die Kosten meist nicht im Vordergrund stehen, interessiert es doch, was das Heizen mit Holz kostet. Generell gilt: Jeder Arbeitsgang zwischen dem Fällen des Baumes und der (mindestens) zweijährigen Lagerung der Scheite, der nicht selbst übernommen wird, macht das Holz teurer. Für den Überblick über die Maßeinheiten bei Brennholz wie Festmeter, Raummeter und Schüttraummeter haben wir hier bereits gebloggt: Maßeinheiten bei Brennholz

Die verschiedenen Einheiten müssen aufgrund der unterschiedlichen Zwischenräume unbedingt beachtet werden, da die jeweils enthaltene Menge an Holz unterschiedlich hoch ist.




Laub- oder Nadelholz?

Welche Art von Holz verbrannt wird, ist ebenfalls interessant – Laubholz hat in der Regel einen höheren Brennwert als Nadelholz. Der Unterschied von Fichte zu Buche macht dabei beispielsweise ca. 40% aus; 1,4 kg Fichtenholz enthält den gleichen Brennwert wie 1kg Buche, siehe hier: Heimische Holzarten im Brennwertvergleich.

Buchenholz ist als Brennholz lang ca. 30% teurer als Fichte, was den unterschiedlichen Brennwert wieder teilweise ausgleicht.

Fazit

Im Vergleich mit fossilen Brennstoffen hat Holz einen unschlagbaren Vorteil: Der nachwachsende Brennstoff setzt nur soviel CO2 frei, wie vom Baum zuvor während des Wachstums gebunden wurde. Mit trockenem Holz in modernen Kaminöfen, die der Bundes-Immissionsschutzverordnung entsprechen, werden hohe Wirkungsgrade und geringe Feinstaubbelastungen erzielt. Wer sein Brennholz regional direkt vom Waldbesitzer kauft und selbst aufarbeitet, gönnt sich Bewegung und damit Fitness – wie es früher schon hieß: „Holz wärmt nicht nur einmal“. Neben allen anderen genannten Vorteilen bleibt noch abschließend der rein monetäre Vorteil des Heizens mit Scheitholz zu benennen. Nach einer Erhebung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. ist das Heizen mit Scheitholz die günstigste Art des Heizens; umgerechnet nur 3,3 Cent pro Kilowattstunde fallen dafür an, das sind fast die Hälfte der Kosten, die mit Erdgas entstehen würden: Heizkostenvergleich mit Scheitholz


Fotos von Michael Shannon, Ninh Ghis und Jon Moore auf Unsplash

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